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Der "BG-Award" - das große Sozialprojekt des Burg-Gymnasiums

Seit vielen Jahren unterstützt dass Burg-Gymnasium Schorndorf das „Tema Industrial Mission – Vocational Training Institute“ (TIM-VTI) in Tema mit dem „BG-Award“.

Der BG-Award stellt eine finanzielle Unterstützung für bedürftige Schüler dar und finanziert die Schulgebühren für ein Jahr. Die Ausbildung der Schüler an der Schule dauert 4 Jahre, dies bedeutet, dass Schüler/ Schülerinnen die Förderung frühestens ab dem 2. Schuljahr erhalten können und die wirtschaftliche Situation der geförderten Schüler und neuer Kandidaten/ Kandidatinnen jedes Schuljahr neu überprüft wird.

Auswahl der BG-Award-Preisträger

Während unseres dreitägigen Ausfluges mit der Schulleitung und einigen Lehrer der TIM-VTC in die Cape Coast-Region, hatten wir genug Zeit über verschiedene Themen zu sprechen. Ein Thema war der BG-Award. 
Wie ist nun das Verfahren der Personenauswahl für dieses Stipendium?
Grundvoraussetzung für den BG-Award ist ein zeitlich begrenzter ökonomischer Engpass oder eine dauerhafte wirtschaftlich angespannte Situation in der Familie. Oftmals legen alle Familienmitglieder ihr Geld zusammen um einem Kind den Besuch an der TIM-VTC-Schule zu ermöglichen. Dies geht ein Jahr gut und wird in den Folgejahren schwieriger. In diesen Fällen kann der BG-Award den weiteren Besuch der Schule garantieren.
Doch nicht der finanzielle Engpass allein ist ein Kriterium zur Förderung. Die handwerkliche Begabung, eine sehr gute Leistung in den allgemeinbildenden Fächern sowie ein tadelloses Verhalten im Schulalltag stellen die weiteren Entscheidungskriterien für den Erhalt dieses Stipendiums dar.
Um bedürftige und geeignete Schüler*Innen zu ermitteln, wählt jedes „Department“ der Schule (jeder Zweig der Schule: Bsp.: Fashion; Catering, Carpentry, …) aus seiner Schülerschaft zwei Schüler aus, die den BG-Award verdienen. 
Diese Schüler*Innen werden der Schulleitung gemeldet und es werden Interviews mit Schüler*Innen und Eltern geführt. Schlussendlich werden je nach bereitgestellten Geldmitteln vom Burg-Gymnasium die Stipendien vergeben.

Ausweitung der Anzahl der BG-Award-Preisträger

Der Schulleiter, Mr. Joseph Adams antwortete auf unserer Frage ob die derzeitige Anzahl von 15 Preisträgern zu hoch, zu niedrig oder gerade richtig sei, dass sie eigentlich deutlich zu niedrig sei.
Wörtlich sagte er, dass eigentlich bis zu 50 Personen unterstützt werden sollten.
Wir schilderten aus unserer Sicht, wie wir die Finanzierung des BG-Awards sichern, nämlich über Sponsorenläufe, Rotgeldaktionen sowie kleinere Basare.

Vorschlag einer Teilförderung von Schülern

Die bisherige Praxis der Förderung durch den BG-Award sieht eine 100- prozentige Unterstützung des Schülers/ der Schülerin vor. Unser Vorschlag, den BG-Award zu splitten, d.h. auch 50-prozentige Förderungen zu gewähren und somit die Anzahl der Preisträger zu erhöhen wurde von der VTC-Schulleitung reserviert aufgenommen. Als Begründung wurde der ohnehin schon große Aufwand für die Ermittlung der Preisträger genannt. Eine Zerstückelung der Gelder würde noch aufwändigere Befragungen von Schülern und Eltern nötig machen.

Treffen mit aktuellen BG-Award-Preisträgern und deren Eltern
Am Montag, 28. April 2014 hatte die Schule ein Treffen der aktuellen BG-Award-Preisträger und deren Eltern mit uns arrangiert. Ziel dieses Gespräches war es, uns zu verdeutlichen und zu erklären, was der Erhalt des BG-Awards für die Schüler und die Familie bedeutet.
In sehr eindrucksvollen Statements der Schüler und Eltern wurde uns rasch klar, wie gut dieses Geld investiert ist und wie sehr es benötigt wird. Oftmals ist es eben nur dieses eine Kind, das auf eine berufsbildende Schule geht und in das die Familie alle Hoffnung für die gemeinsame Zukunft legt. Vom Erfolg dieses Kindes hängt das Überleben einer ganzen Großfamilie ab.

Treffen mit ehemaligen BG-Award-Preisträgern

In einem weiteren Treffen konnten wir etliche ehemalige BG-Award-Preisträger befragen. Teilweise waren uns diese jungen Erwachsenen schon persönlich bekannt da sie 2011 im Rahmen der Schulpartnerschaft schon zu Besuch an unserer Schule in Schorndorf waren. Unser Interesse galt bei dieser Gruppe vor allem der Nachhaltigkeit des BG-Awards. Finden die geförderten SchülerInnen nach Beendigung ihrer Ausbildung auch eine Anstellung? 
Alle anwesenden Preisträger bejahten dies und verwiesen auch darauf, dass sie ohne diesen Schulabschluss vor einer ungewissen und eher düsteren Zukunft gestanden hätten. Die Schulleitung nannte uns eine Quote von 90% berufstätigen ehemaligen PreisträgerInnen.

Resümee

Für uns am BG stellt die Partnerschaft mit dem Tema Industrial Mission – Vocational Training Institute (TIM-VTI) eine große Bereicherung für unser Schulleben dar. 
Ganz im Sinne der UNESCO-Projektschulen (zu denen auch wir gehören) bietet die Partnerschaft Einblicke in globale Beziehungen und Zusammenhänge und in die Gerechtigkeitsfrage. Die Friedenserziehung durch persönliches Engagement, Lernen von anderen Kulturen, Abbau von Vorurteilen, persönliche Kontakte und Besuche als Krönung dieser Partnerschaft – all das sind Bereiche in denen wir unglaublich profitieren. 
Daher erscheint es uns weiterhin sinnvoll, in Tema einzelne Schüler mit dem BG-Award finanziell zu unterstützen und somit deren Bildungschancen aufrecht zu erhalten. Wir sollten sogar überlegen, ob es uns möglich ist, die finanzielle Ausstattung für den BG-Award auszuweiten, denn nach Auskunft der Schulleitung in Tema müssen jedes Jahr einige Schüler wegen mangelnder Finanzmittel die Schule verlassen.